Entrepreneurship vs. Intrapreneurship –

Dosierung von innen und außen gerichteten Impulsen der digitalen Transformation

72. Führungsgespräch | Juni 2017

Agenda:  

Angesichts der Digitalisierung und der schnellfortschreitenden Klimakrise, ist die Innovationsfähigkeit von Unternehmen gefragter denn je. Das 72. Führungsgespräch thematisiert unter der Differenzierung von Entrepreneurship und Intrapreneurship eine Status-Quo Analyse von Wissenschaft und Praxis sowie die Skizzierung von Zukunftsszenarien, um die Innovations- und Transformationsentwicklung von bestehenden Unternehmen sowie der Start-Up Kultur zu optimieren.  

Status: Innovations- und Transformationsprozesse aus Sicht von Wissenschaft und Unternehmenspraxis

Die Bestandaufnahme attestiert Deutschland einen erheblichen Nachholbedarf in ideeller und finanzieller Förderung der Innovationskultur. Dies liegt u. a. an dem weitaus geringeren zur Verfügung stehenden Wagniskapital in Europa im Vergleich zu den USA und Asien, welches wiederum die Entstehung von digitalen „Unicorns“ verhindert. Disruptive Entwicklungen und entsprechende fördernde Instrumente müssen attraktiver gemacht werden.

„In Zeiten digitalen Wandels schlagen nicht mehr die Großen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen. Unternehmergeist auf allen Ebenen wird damit zum Schlüssel des Erfolgs.“

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, ehemaliger Rektor der HHL und ehem. Wirtschaftsminister NRW – 

Transformations- und Innovationsprozesse in unterschiedlichen Unternehmenskontexten

Zur Kontrastierung unterschiedlicher Unternehmenskontexte dienten Erfahrungsberichte von unterschiedlichen Unternehmen, die verschiedene Herausforderungen der Umsetzung von selbst- und fremd initiierten Innovationsimpulsen zeigen. Es kristallisiert sich heraus, dass für den Beginn des Transformationsprozesses eine gemeinsame Neuausrichtung des Unternehmensleitbildes unter Berücksichtigung des Kunden notwendig ist, welche entweder durch die Aktivierung interner Innovationspotentiale umgesetzt werden kann oder durch Einbeziehung von disruptiven Geschäfts- und Gründerideen von außen stattfinden, wobei dies auch komplementär erfolgen kann.

„Die Zeit der einsamen Entscheider an der Unternehmensspitze ist definitiv vorbei. Die heutige Zeit schneller und oft disruptiver Veränderungen verlangt den Rundumblick in die Märkte, ins Unternehmen, in die Gesellschaft und vor allem: auf die Kunden. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen innen und außen: Kein Unternehmen ist eine Insel, sondern vielfältigsten und nicht selten widersprüchlichen Einflüssen ausgesetzt. Wichtig sind offene Außengrenzen, die Neues herein lassen. Noch besser: Den Kunden gewissermaßen in das Unternehmen herein holen. Kein wichtiges Meeting ohne Kunden virtuell (gelegentlich auch physisch) am Tisch!“

Dr. Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender E.ON SE –

Führung und Management von Innovations- und Transformationsprozessen

Die Unternehmensbeispiele zeigten, dass das Kommittent des Top-Managements essentiell ist, ein Mix von innen- und außen gerichteten Innovationsinstrumenten sich bewährt hat, disruptive Innovation von innen heraus schwierig ist und Transparenz und Authentizität gegenüber der Mitarbeiter eine gute Erfolgsvoraussetzung ist.

„Die rasante technologische, gesellschaftliche und wissen-schaftliche Entwicklung eröffnet Möglichkeiten über disruptive Innovationen Wertschöpfung neuer Qualität zu schaffen. Unternehmen werden ihre Geschäftsmodelle erfolgreich ausrichten, wenn sie in einer intelligent ausgeklügelten Balance zwischen Innovationsentwicklung im eigenen Haus und der Aufnahme von Innovationsimpulsen und -entwicklungen aus dem Außenraum begleitet von Start-ups, Gründerzentren, Akzeleratoren, Inkubatoren, Fab-labs und wissenschaftlichen Einrichtungen herzustellen bereit und in der Lage sind. Diese Balance fortwährend zu suchen und zu finden, ist eine der größten unternehmerischen Herausforderungen in der Wissensökonomie.“

Prof. Dr. Thorsten Posselt, Geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Zentrums für Internationales Management und Wissensökonomie –

Zukunftsperspektiven: Silicon Germany – Innovationsimpulse zur Transformation richtig und wertschöpfend nutzen

Letztlich gilt es zu beachten, dass die Digitalisierung und die dadurch entstehenden Veränderungen unausweichlich in vielen Branchen sind (insb. Medienbranche) und neben der Wirtschaft, vor allem die deutsche Politik diese Herausforderung aufnehmen muss und aktive Innovationsimpulse setzen sollte, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.

„Wer Anteile an Start-ups kauft, geht ein gewagtes Spiel ein. Wenn junge Firmen voll integriert oder an zu langer Leine gelassen werden, ist das Scheitern programmiert. Den richtigen Abstand findet nur, wer seine eigene Firmenkultur grundlegend verändert. Kulturelle Toleranz schlägt Kontrolle, Freiheit bringt bessere Ergebnisse als Vorschriften, Hilfe führt weiter als übertriebene Aufsicht. Kontrollierter Kontrollverlust also ist es, was Investitionen in Start-ups erfolgreich macht.“

Christoph Keese, Executive Vice President Axel Springer SE –

Dokumente zu dem Führungsgespräch finden Sie hier:

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